
Warten auf den Klapperstorch
Bei einem Sommer-Spaziergang im Luisenpark entdeckten mein Mann und ich hoch oben auf einem Baum gegenüber des Pflanzenschauhauses ein Storchennest mit mehreren Insassen, die allerdings schon recht groß schienen und bestimmt schon flügge waren. Wir setzten uns auf eine Bank und ich beobachtete das Nest durch den Sucher meiner Fotokamera, in der Hoffnung, einen an- oder abfliegenden Vogel zu „erwischen“ und ein bisschen Bewegung, Flügelschlagen oder sonst irgendwie „Äktschen“ aufs Foto zu bekommen. Aber es geschah nichts. Man sah 4 oder 5 Köpfchen, ab und zu stand ein Storch auf, ließ sich wieder nieder … weiter nichts. Nach einer halben Stunde fragte mein Mann, ob wir nicht weitergehen sollten? Im Prinzip ja, aber ein wenig wollte ich noch warten, denn irgendwann müsste doch mal was passieren. Nach einer weiteren halben Stunde versuchte mein Mann, mich mit einer netten Einladung zu Kaffee und Kuchen im Café Pflanzenschauhaus von meiner Wartebank wegzulocken. Ja, aber … Erfahrungsgemäß passiert ja immer erst dann etwas, wenn man aufgibt und sich von seinem Beobachtungsposten entfernt. Also besser noch ein paar Minütchen warten … Nach einer weiteren halben Stunde verlor ich langsam die Geduld und musste mir eingestehen, dass die Störche beharrlicher waren als ich. Aber dann, in der wirklich allerletzten Minute – ich war bereits aufgestanden – trat das erhoffte Ereignis ein: Der Anflug eines Storches, der sich tatsächlich auf „unserem“ Nest niederließ. Klick, klick ! Das geduldige Warten hatte sich gelohnt – und mit zwei schönen Storchenfotos „im Kasten“ schmeckten Kaffee und Kuchen noch einmal so gut.