„Wag’s net, Burschel!“
Ich bin Jahreskarteninhabern (61 J., blond, schlank) und verbringe meine Freizeit sehr gern im Luisenpark. Manchmal fahre ich auch Gondoletta und sitze gern alleine im Boot. An manchen Stellen kommt man dem entgegenkommenden Boot ziemlich nahe, fast auf Tauchfühlung.
Auf einer meiner Fahrten sehe ich von weitem einen ca. 8-jährigen Jungen zusammen mit zwei Erwachsenen in einer Gondoletta. Der Junge trägt eine Wasser-Maschinenpistole (war jedenfalls ein Riesenteil, nicht so klein wie wir die von früher kennen) und spritzte damit die Entgegenkommenden mit großer Begeisterung nass!
Auf einmal entdeckte er mich und ruft voller Freude:“Guck mal, ein Mädchen!“ (Beschreibung s.o.). OK wir waren noch ein gutes Stück voneinander entfernt. Ich habe nicht die Absicht, mich duschen zu lassen und überlegte kurz, wie ich früher, als meine Tochter noch klein war, die frechen Buben in Schach gehalten habe.
Als wir beinahe auf einer Höhe sind und der Junge strahlend seine Wasser-MP in Anschlag gebracht hat, frisch aufgefüllt mit Wasser aus dem Nutzerweiher, setzte ich ein strenges Gesicht auf und rufe mit tiefer strenger Stimme:
„Wag’s net, Burschel! (hochdeutsch: Trau dich nicht, Bürschlein)“.
Der Knabe ist echt verdutzt. Ob wegen meines Ausspruchs oder der Erkenntnis, dass es sich doch nicht um ein „Mädchen“ handelt, wird für immer verborgen bleiben. Auf jeden Fall bleibe ich trocken!
Brigitte Nehring/Brühl
