IMG_0001 KlangOase m. Ohr

Der Himmel zu Tränen gerührt

Eine stimmungsvolle, lauschige Sommernacht in bekannter, reizvoller Umgebung sollte es werden. So jedenfalls hatten wir es uns vorgestellt, meine Bekannte und ich, als wir uns zum Besuch des Konzerts entschlossen hatten. […] Was nicht ganz zum Open-Air-Konzept passte, war der Wetterbericht. Statt eines warmen, trockenen Sommerabends, wie man ihn für Mitte Juli erwartet, war unangenehme Kühle vorhergesagt und der Himmel hielt sich bedeckt.

Entsprechend ausgerüstet mit warmer Kleidung und Regenschutz traf man sich – hoffend und bangend – zum „Jubiläumskonzert 15 Jahre KlangOase“

Peter Seiler hatte gerade angefangen seine Kompositionen und Arrangements zu spielen, begleitet vom geheimnisvollen Rauschen des aufkommenden Windes in den hohen, alten Bäumen, als der Himmel zu Tränen gerührt, die ersten Tropfen fallen ließ. Kurz darauf öffneten sich die Schleusen und heftiger Regen prasselte auf uns nieder.

Kaum begonnen, musste eine Pause eingelegt werden. Musiker und Showtechniker hatten alle Hände voll zu tun um die empfindlichen Klang- und Lichtinstrumente unter den am Rand aufgestellten Pavillons vor dem ungebetenen Nass zu schützen und abzudecken.

Wir Gäste zogen die wärmenden Sachen fester um uns, krochen in Regenbekleidung und spannten mitgebrachte Schirme auf. Seltsamerweise dachte offensichtlich niemand an Flucht oder Abbruch. So eingemummelt genossen wir die Fortsetzung des Konzerts – der Regen hatte nach einiger Zeit aufgehört – bis…

… ja bis es mit einem Mal ungeplant still wurde. Das E-Piano verweigerte weitere Töne.

Fieberhaft suchte die gesamte Mannschaft, unter ihnen auch mein Neffe (Mitinhaber der Showtechnik), nach der Ursache. Die große Sorge galt den teuren Geräten. Hatte der Regen doch seinen Tribut gefordert und die Technik beschädigt? Unter widrigen Umständen wurden in der dunklen Umgebung mit Handscheinwerfern die verlegten Kabelstränge und -verbindungen überprüft. Die Besucher verfolgten das ganze Geschehen während dieser zweiten Zwangspause mit einer gewissen Gelassenheit, wozu sicher auch die vorausgegangene entspannende Musik beitrug.

Dann kam die erlösende Nachricht. Der Fehler war gefunden. Ein Stromkabel hatte sich, vermutlich bei der vorausgegangenen hektischen Sicherung vor dem Regen, gelockert und schließlich gelöst. Aufatmen bei den Akteuren und in den Stuhlreihen. Das Konzert konnte fortgesetzt werden. Zu Peter Seiler als Solist gesellten sich später zwei weitere Musiker. Der fortgeschrittene Abend gipfelte zur Begeisterung der Anwesenden in einer fantastischen Lasershow, die – wie das gesamte Konzert – mit viel Beifall honoriert wurde.

So aufregend interessant und schön kann ein verregneter Abend im Luisenpark sein!

 

Erika Schmitz

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